In der Arbeit mit den Kindern als Tagesmutter in Wagenfeld ist es mir wichtig, dass ein harmonischer, freundlicher und offener Umgang miteinander gewährleistet ist.
Dazu ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass alle Kinder gleich viel wert und etwas Besonderes sind. Jeder soll so akzeptiert werden, wie er ist, denn Ecken und Kanten hat jeder Mensch, das macht uns aus.
Individualität ist ein wichtiges Merkmal in meiner Kinderbetreuung, denn weil jedes Kind anders und meine Gruppe mit maximal 5 gleichzeitig anwesenden Kindern überschaubar ist, habe ich die Möglichkeit, intensiv auf jedes Kind seinen Fähigkeiten entsprechend einzugehen, zu begleiten, zu fördern und zu fordern, ohne es zu überfordern.
Die intellektuellen und kognitiven Fähigkeiten der Kinder werden erkannt und entsprechend gefördert.
In meiner Gruppe lernen die Kinder, aufeinander Acht zu geben, sich gegenseitig zu tolerieren und freundschaftlich miteinander umzugehen.
Ein wertschätzender Umgang miteinander ist mir sehr wichtig, deshalb halte ich alle Kinder gleichermaßen dazu an, selbstverständlich altersgerecht angepasst, aber auf jeden Fall konsequent.
Somit fördere ich die sozialen Kompetenzen der Kinder ebenso wie die sozialen Bindungen.
Kein Kind wird zu etwas gezwungen, jedoch muss es sich den Regeln in meinem Haus anpassen. Das bedeutet, dass ein Kind natürlich altersgerechte Begründungen für ein Verbot oder eine Regel bekommt, jedoch auch lernen muss, auf ein schlichtes „Nein“ ohne jeglichen weiteren Kommentar zu hören. Manchmal reicht z.B. in einer schwierigen Situation die Zeit einfach nicht aus, dann muss schnell gehandelt und reagiert werden. Eine langsame Steigerung der Kompromissfähigkeit wird unterstützt.
Des Weiteren lernen die Kinder bei mir, sich selbst und ihre Fähigkeiten besser einzuschätzen und wahrzunehmen.
Ich möchte die Kinder fördern, ohne sie zu überfordern.
Kinder werden in ihrer Selbstwahrnehmung gestärkt.
Wichtig ist mir, dass Kinder Grenzen und Regeln erhalten, durch die Stabilität in ihren Alltag kommt.
Das empfinde ich als ebenso wichtig wie Liebe, Fürsorge und Geborgenheit, die ich ihnen entgegenbringe.
Da Spiel, Spaß und Freude natürlich nicht zu kurz kommen dürfen, spiele ich viel mit den Kindern. Dabei gebe ich ihnen so viel Freiraum wie möglich aber so viel Sicherheit wie nötig. Hier findet das spielerische „Training“ statt, das man kaum in Worte fassen kann, weil es so vielfältig und umfangreich ist. Jedes Kind lernt seinem Alter und seinen Fähigkeiten entsprechend.
Allerdings unterstütze ich gerne auch das eigenständige Spiel und lasse die Kinder Langeweile spüren, damit sie ihre Kreativität entdecken und bewahren können.
Die Kinder kommen zu ganz unterschiedlichen Zeiten, aber mir ist es sehr wichtig, mit den Kindern gemeinsam zu essen. Deshalb vereinbare ich mit den Eltern, dass um 8 Uhr für alle gemeinsam das Frühstück bei mir stattfindet, worauf sich inzwischen alle Kinder freuen.
Alle lernen, altersgerecht sitzenzubleiben, bis die anderen Kinder ebenfalls fertig sind.
Entsprechende Kinderstühle sind selbstverständlich vorhanden.
Trinken gibt es grundsätzlich nicht viel während der Mahlzeiten, sondern jederzeit davor und danach. Wir alle haben einen festen Platz im Haus, an dem getrunken wird, es wird nicht mit einem Becher, einer Trinkflasche oder ähnlichem in der Wohnung gelaufen. Gehen wir raus, haben die Becher auch dort ihren festen Platz.
Außer Wasser gibt es bei uns nur ab und zu Milch zu trinken, da viele Kinder aber sehr viel Milch trinken und auf Grund dessen nichts mehr essen mögen, schränke ich das sehr ein.
Nach dem Frühstück kommt erst einmal ein freies Spiel nach den Wünschen der Kinder, evtl. Anregungen von mir.
Gegen 9 Uhr werden alle Windeln einmal gewechselt, sofern nicht vorher schon einmal die Notwendigkeit bestand, danach geht es wenn möglich raus. Dies ist tatsächlich Wetter- und kinderabhängig; bei ungemütlichem Wetter weigern sich einige Kinder und weinen sehr, darauf nehme ich Rücksicht.
Gegen 11 Uhr gehen wir wieder rein, nun essen die Kinder noch einen Obstteller, während ich anfange, das Mittagessen zuzubereiten.
Während der Zeit des Mittagessen Kochens müssen sich die Kinder alleine beschäftigen, ich sehe nur regelmäßig nach dem Rechten.
Zwischendurch wird jetzt noch einmal bei allen Kindern die Windel gewechselt, während die Kinder spielen und ich nebenbei koche.
Da hier jeden Tag frisch gekocht wird, bleibt das alleine spielen nicht aus.
Ich lehne Fertiggerichte ab und bereite unsere Mahlzeiten täglich frisch zu, jedoch bin ich auch dagegen, Reste sofort in den Müll zu werfen. Wenn also an einem Tag noch Reste übrig bleiben, werden sie am nächsten Tag erst mit verwertet.
Kinder, die nach dem Mittagessen einen Mittagsschlaf abhalten müssen oder sollen, werden im Wohnzimmer in Reisebetten untergebracht.
Für die anderen Kinder ist so lange der Aufenthalt im Spielzimmer oder bei schönem Wetter draußen angesagt, damit der Geräuschpegel möglichst gering gehalten wird.
Es hat mehrere Gründe, weshalb ich die Schlafkinder nicht oben in den Schlafräumen unterbringe:
Zum einen möchte ich die übrigen Kinder nicht so lange unbeaufsichtigt unten alleine lassen (das ein oder andere Kind benötigt doch mal etwas länger zum Einschlafen), und zum anderen habe ich eine angeborene Hörschädigung. Durch diese würde ich es mir auch mit einem Babyphon nicht zuverlässig zutrauen, ein Kind zu hören, das oben wach wird, während ich unten mit den anderen Kindern beschäftigt bin. Unten kann ich jederzeit nachsehen gehen, ohne die anderen Kinder zu vernachlässigen.
Nach dem Aufstehen gibt es noch einmal etwas Obst oder Joghurt, oft backe ich auch einen Kuchen, den die Kinder ebenfalls gerne essen.
Nach und nach werden dann alle Kinder abgeholt.
Für Tage, an denen wir ausschließlich im Haus spielen, gilt:
Hier richte ich mich ganz nach den Vorlieben, Wünschen und Bedürfnissen aller Kinder. Wir spielen, wozu sie gerade Lust haben.
Von Gesellschaftsspielen über Malsachen und Knete über kinetischem Sand bis hin zu Büchern, Eisenbahnen, Legosteinen, Puppen, Autos, Magneten, Rutschfahrzeugen, Schaukeln, Klettergerüsten und unzähligen anderen Angeboten haben wir genügend Auswahl zur Verfügung, dass uns nicht langweilig wird.
Muss ein Kind Medikamente bekommen, benötige ich diese Vorgaben schriftlich.
Eigenmächtig werde ich keinerlei Medikamente geben.
Liegt eine Allergie bei einem Kind vor, möchte ich Notfallmedizin immer im Haus haben und eine genaue Beschreibung der Allergie und der Medikationsgabe.
Gute Erfahrungen habe ich mit einer langfristigen Eingewöhnung gemacht, die auch schon mal ein halbes Jahr oder sogar mehr Zeit in Anspruch nehmen kann.
Je eher die Eltern wissen, dass ein Kind in Betreuung gegeben werden soll, desto besser kann die Eingewöhnung stattfinden.
Sobald das Kind angemeldet wurde, bitte ich es mitsamt einem Elternteil (beide dürfen gerne auch kommen, eines ist jedoch Pflicht), mindestens einmal die Woche für einen Vormittag zu mir zu kommen. Dies darf gerne mindestens 4 Monate vor Betreuungsbeginn starten!
Ca. 4 Wochen vor regulärem Betreuungsbeginn wird der Ablöseprozess individuell mit den Eltern abgesprochen und gestartet, so dass das Kind in den letzten beiden Wochen vor der regulären Zeit bereits in vollem Umfang alleine betreut wird, die Eltern jedoch jederzeit erreichbar sind.
Mir ist bewusst, dass dies ein enormer Aufwand für alle ist, jedoch profitieren hier alle, zuerst das Kind von dieser Praxis. Seit vielen Jahren betreibe ich diese Art der Eingewöhnung, sofern die Eltern sie umsetzen können, mit Erfolg, und die Eltern nehmen dies dankend an.
Eine gut funktionierende Zusammenarbeit mit den Eltern ist besonders wichtig für eine gute Arbeit mit dem Kind.
Wenn Meinungsverschiedenheiten, Streit oder auch nur eine Antipathie zwischen Tagesmutter und Elternteil herrscht, dann überträgt sich das unweigerlich auf das Kind und macht ein unbeschwertes Zusammenspiel zwischen Tagesmutter und Tageskind quasi unmöglich.
Um dies von vornherein zu vermeiden, bitte ich um absolute Ehrlichkeit und regelmäßigen Austausch über alle relevanten Belange des Kindes, also auch schwierige Situationen für das Kind. Somit kann ich besser auf das Kind eingehen.
Eine Schweigepflicht existiert in beide Richtungen, so dass hier niemand Angst haben muss, dass persönliche Belange ausgeplaudert werden.
Wem ein Gesprächsaustausch während der Bring-und Holzeiten zu hektisch ist, kann jederzeit einen Termin zu einem Gespräch vereinbaren.
Die meisten Eltern machen dies erfahrungsgemäß spontan bei einem Kaffee nach Bedarf und nicht nach Plan alle xx Wochen, daher stelle ich keinen festen Plan dafür auf.
Andersherum sage ich sofort Bescheid, falls mir irgendetwas auffällt.
Wer als Kindertagespflegeperson, kurz gesagt als Tagesmutter, in Wagenfeld arbeiten möchte, der muss sich der Kontrolle des Landkreises Diepholz, Fachdienst Jugend, unterstellen.
Der Fachdienst Jugend prüft, ob man überhaupt geeignet ist, diesen Beruf auszuüben und im positiven Fall stellt der FDJ eine Pflegeerlaubnis aus.
Mit dieser Pflegeerlaubnis wird nicht nur festgelegt, dass man als Tagesmutter arbeiten darf, sondern auch, wie viele Kinder man betreuen darf und wo diese Betreuung stattfinden soll.
Eine einmal ausgestellte Pflegeerlaubnis ist gültig für 5 Jahre und muss daher regelmäßig erneuert werden, wenn man den Beruf weiterhin ausüben möchte.
Mindestens einmal im Jahr erfolgt ein Kontrollbesuch vom Fachdienst Jugend.
In meinem Fall bedeutet dies, dass ich seit September 2004 mit dem Jugendamt gut zusammenarbeite.